Entfernung kindlicher Polypen


Bei stark vergrößerten Polypen (Adenoide), kann eine Adenotomie (Entfernung der Polypen) notwendig werden.

Die Atmung durch die Nase ist eingeschränkt und es kommt zur Mundatmung und zum Schnarchen. Die Kinder leiden unter Müdigkeit, Leistungsminderung, Infektanfälligkeit und Hörminderung.

Ein wesentliche Grund für eine Adenotomie sind wiederkehrende Mittelohrergüsse ( Paukenerguss ). Die vergrößerten Polypen verlegen den Eingang zur Druckausgleichstörungsröhre des Ohres (Eustachische Röhre oder Tuba auditiva). Dadurch ist der Druckausgleich zum Ohr behindert wie wir Erwachsene das im Erkältungsfall beim Fliegen oder beim Tauchen kennen. Zunächst bildet sich ein Unterdruck im Mittelohr. Wenn dieser Zustand länger andauert beginnt die Mittelohrschleimhaut Flüssigkeit abzusondern. Dies wird als Paukenerguss bezeichnet. Die Hörleistung ist in etwa so eingeschränkt, als wenn wir uns die Fingerspitzen in den Gehörgang legen. Das heißt wir hören zwar aber Feinheiten wie Wortendungen, Zischlaute etc. kann man damit nicht wahrnehmen. Dies kann beim Kind zur Sprachentwicklungsstörung führen.

Deshalb wird die Adenotomie häufig mit einem Schnitt in das Trommelfell und dem Absaugen der Flüssigkeit kombiniert ( Paracentese ). Ist die Flüssigkeit sehr zäh muss ggf. ein Paukenröhrchen in das Trommelfall eingebracht werden ( Paukendrainage ). Manchmal sind die Gaumenmandeln ebenfalls deutlich vergrößert und ragen zapfenförmig in den Bereich der Polypen ( Nasenrachenraum ) , sodass der Eingriff mit einer laserchirurgischen Verkleinerung der Gaumenmandeln kombiniert werden muss ( Laser-Tonsillotomie ).

Die Operation erfolgt in Vollnarkose und dauert selten länger als 5-10 Minuten. Dabei werden, unter Sicht, die Adenoide vom Dach des Nasenrachenraumes entfernt. Die Effekte der Operation können meist bereits unmittelbar nach der Operation beobachtet werden. Die Kinder atmen und schlafen besser und im weiteren Verlauf reduziert sich die Infektanfälligkeit deutlich. Manchmal dauert es auch 1-2 Wochen bis der Wundbelag, der sich an Stelle der Polypen bilden kann, verschwunden ist. Komplikationen sind extrem selten und betreffen fast ausschließlich das Risiko einer Nachblutung.

Da die Nachblutungsgefahr bei unauffälligem präoperativen Fragebogen zur Feststellung einer evtl. vorhandenen Blutgerinnungsstörung äußerst gering ist, erfolgt die Operation in der Regel ambulant.

Siehe auch: Paracentese/Paukendrainage, Lasertonsillotomie

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