Intratympanale Kortisoninjektion

Wie im Abschnitt über den Hörsturz und Tinnitus erläutert, wird als primäre Behandlung des akuten Hörverlustes eine systemische, hochdosierte Kortisontherapie empfohlen. Dabei erhält der Patient Kortison entweder in Tablettenform oder als Infusion.

Bei ungenügendem Erfolg der systemischen Erstbehandlung wird empfohlen, den Patienten eine intratympanale Glukokortikoid-Therapie ( intratympanale Kortisoninjektion ) anzubieten.

Bei der intratympanalen Injektion wird ein hochdosiertes Kortisonpräparat durch das betäubte Trommelfell direkt ins Mittelohr injiziert und gibt seine Wirkung unmittelbar an das erkrankte Innenohr ab. 

Bei manchen Menschen ist die Kortisoneinnahme als Tablette oder in einer Infusion wegen der kortisontypischen Nebenwirkungen als problematisch anzusehen. Dies gilt v.a. für Diabetiker, alte Menschen aber auch bei bestimmten Herzerkrankungen.

Dann kann die Kortisontherapie , nach Absprache mit dem Patienten, alternativ auch primär als intratympanale Behandlung erfolgen.

Diese lokale Kortisontherapie erweitert somit das Spektrum der Behandlungen bei akutem Hörsturz und Tinnitus.

Wie viele Injektionen notwendig sind, variiert individuell; in einigen Fällen reichen ein bis drei Injektionen aus, in anderen Fällen müssen mehr Injektionen vorgenommen werden.

Leider ist die intratympanale Kortison-Therapie bisher keine Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen. Das Honorar für diese privatärztliche Leistung klären wir selbstverständlich im Vorfeld mit Ihnen ab.

Die Injektion ist schmerzlos. Nach örtlicher Betäubung mit einem in Lokalanästhetikum getränkten Wattebausch, der in den Gehörgang eingebracht wird, erfolgt die Injektion des Medikamentes durch das Trommelfell. Als Nebenwirkung kann in seltenen Fällen ein kurzfristiger Drehschwindel auftreten.


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